Ich wurde zu einer Blogparade eingeladen. Das Thema ist die Stille, die der
Mensch ist. Für mich ist es ein wundervolles Thema. Hier ist der Link
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Stille. Was ist das? Nach meiner Erfahrung etwas, wovor viele, sehr viele
Menschen große Angst haben. Ich kenne persönlich einige, die lieber sehr
geschäftig hin und her laufen, ohne genau zu wissen, was sie eigentlich
tun oder wollen, statt mal fünfzehn Minuten still zu sitzen.

Warum ist still sein so schwer?

Wenn Du Dein ganzes Leben lang Deine Fühler nach Außen gerichtet hast
und das getan hast, wozu Du (sehr wahrscheinlich) erzogen wurdest,
nämlich danach zu schauen, was die anderen von Dir wollen, dann macht
es Dir Angst, Dich plötzlich selbst zu spüren, denn das ist unbekanntes Land.

Wenn Du, wie so viele Menschen, alles erkundet hast, was andere von Dir
denken könnten, erwarten könnten, es ihnen recht machen wolltest, hattest
Du kaum je ein Gefühl dabei, für Dich selbst.

Wenn Du nun sitzt. Und still wirst. Wenn Du wahrnimmst, was um Dich
herum geschieht: Vielleicht ist da ein Ticken der Uhr. Oder auch nicht.
Das Kühlschrankbrummen. Oder eine Fliege summt.Vielleicht ist da aber
auch nur Ruhe im Raum. Und auf einmal fällt Dir auf, wie laut es ist,
in Deinem Inneren. Wie laut Deine Gedanken sind, wie sie schnattern,
Dich hetzen, von einer Ecke in die andere, unaufhaltbar.

Du hast Angst vor der Angst

Du denkst an Deinen Atem, er geht schneller, unnatürlich. Du fühlst
Dein Herz schlagen. Schneller schlagen. Du spürst die Unruhe in Dir.
Die Nervosität. Du spürst die Angst. Und willst am liebsten aufspringen
und irgendetwas tun, um sie nicht fühlen zu müssen.

Das ist die Stille, wenn Du sie nicht gewöhnt bist.
Sie dröhnt Dir in den Ohren.

Wenn Du Dich jedoch entschließt sitzen zu bleiben. Immer wieder.
In einem stillen Raum, oder in der Natur…

Wenn Du Dich auf Stille einlässt…

Wenn Du Dich entschließt sitzen zu bleiben, wirst Du irgendwann durch
eine Tür gehen. Unmerklich. Doch sie wird da sein.
Dann versinkst Du und bist dennoch da.
Dann senken sich Deine Gedanken auf den Grund Deiner Seele und
dürfen sich beruhigen. Sie dürfen langsam voranschreiten, wie schöne
Unterwasserschnecken, die sich nicht um Deine Aufmerksamkeit scheren.

Sie stören Dich nicht mehr, Du nimmst sie wahr und lässt sie ziehen.
Du hörst die Stille im Außen: die Stille des Raumes oder die Stille
der Bäume und auf einmal…ganz leise, ohne Übergang, ist da keine
Grenze mehr. Die Stille da draußen wird zur Stille da drinnen.
Und wenn Du noch klarer wirst, wenn die Unterwasserschnecken
sich unter den Sand schlafen legen, dann fühlst Du nur noch jene
Stille, die wir Menschen sind, wenn wir uns erlauben, sie zu sein.

 

In Verbundenheit, Deine Nicole

Nicole