Vor kurzem war ich auf einem Festival, das genau vor meiner Haustür stattfand.
Es war das Weinturm Open Air. Ich saß auf einer Decke, umgeben von den tollen Gerüchen der verschiedenen Essensstände und dem Räucherstäbchengeruch der indischen Klamotten- und Künstlerstände. Musik von zwei Bühnen erfüllte die Luft und die Leute spazierten an mir vorbei. Viele Kinder, viele Familien, alle entspannt und friedlich. Ich fand es wirklich schön.
Ich betrachtete die Menschen, die an mir vorüber gingen. Sie gingen als Masse in einem Strom vorbei und doch war jeder, einzeln gesehen, ganz speziell. Und dann gab es die, die noch spezieller waren: Ein Mann in einem hellblauen Ananaskostüm, sorgte überall da, wo er auftauchte, für Erheiterung. Manche wollten sich mit ihm fotografieren lassen. Die meisten fanden ihn witzig und er genoss die Aufmerksamkeit sichtlich.
Eine Gruppe Akrobaten, die zusammen hohe Pyramiden bauten, zogen die Blicke auf sich und ein junger Mann balancierte äußerst elegant einen Ball über seine Arme, was viele Kinder anzog.
Ausdruck fasziniert uns
Kunstfertigkeit und Ausdruck faszinieren uns! Wir sehen gerne zu, wo Schönheit und Einzigartigkeit sich entfalten. Es scheint etwas in uns zu berühren, das mit uns selbst zu tun hat.
Für einen Augenblick sind Sorgen und Probleme verschwunden, wir staunen mit offenen Mündern etwas „Unglaubliches“ an. Dann ziehen wir wieder unserer Wege und unsere problemhafte Existenz schiebt sich wieder vor das Blickfeld.
Warum können Akrobaten Akrobatik? Warum können Jongleure jonglieren, Sänger singen? Aufmerksamkeit ist die Währung, die einer Fertigkeit zugrunde liegt. Da ist ein Drang, da ist etwas, ein Interesse: „Oh, das will ich können!“, zum Beispiel. Warum? Egal! „Ich will es! Es ist schön!“
Die Aufmerksamkeit für Deine Interessen bestimmt darüber, wie gut Du sie für Dich entdeckst und vereinnahmst. Erst wenn Du Dein Interesse ernst nimmst, entwickelt sich daraus eine Leidenschaft. Diese Leidenschaft kann Dich irgendwann so übernehmen, dass Du ihr öfter nachgehst als anderen Dingen. In manchen Fällen kann sie Dich auch vollständig übernehmen. Wenn das geschieht, sprechen wir von einem Picasso, einem Rachmaninow, Salvador Dalí oder Elon Musk.
Bewusstseinskraft ist die größte Kraft in uns
Die größte Kraft, die sich in uns entfalten kann ist die Bewusstseinskraft. Je klarer ich mir einer Sache bin, um so direkter manifestiert sie sich in meinem Leben. Es ist Klarheit, der nichts im Wege steht, die uns eindeutig denken, sprechen und handeln lässt.
Um ein wirkliches Interesse zu entwickeln, muss ich es ernst nehmen. Dem geht voraus, dass ich „mich“ ernst nehme, den Raum, in dem das Interesse stattfindet. Dieser Raum ist nichts anderes als die Bewusstheit des Willens, der sich in Form eines Interesses zeigt. Darf der Wille passieren? Oder ist die Bewusstheit verstellt von Zweifeln und Vorstellungen, die „Du“ hast?
Vertrauen ist die zweite Währung, die einer Fertigkeit zugrunde liegt. Erst das Vertrauen in mich, als eigenen Ausdruckswillen, lässt mich meine Interessen als diesen Willen ernst nehmen, was den Boden für die Leidenschaft bereitet. Leidenschaft ist schön. Leidenschaft ist nah, ganz nah bei Dir, wenn Du sie zulässt. Wenn Du Dich traust, dass es etwas Unkontrollierbares in Dir gibt, das sich zeigen will, dass sich durch Dich selbst entdecken will, ohne dass Du weißt, wohin Dich die Leidenschaft führt, wenn Du ihr folgst.
Den Zweifler durchschauen
Wenn Du als Zweifelnder, Vorstellungenhabender aus dem Weg gehst, kann sich die Kraft verströmen. Dann ist es egal, ob Du Lorbeeren kassierst für Deine Fertigkeit oder gar nicht bemerkt wirst, oder Kritik erntest. Es geht einzig um Dich als Ausdruck. So wie eine Rose ein vollendeter Ausdruck ist, dem kein Zweifel entgegensteht. Es interessiert sie nicht, ob sie gesehen wird, sie ist einfach, was sie ist und verströmt sich in vollendeter Harmonie mit sich selbst.
Eine Rose „weiß“ natürlich nichts von sich. Wir Menschen sind da ungemein komplexer gebaut.
Sie erscheint einfach in Deinem Bewusstsein. Dadurch kommt sie „zu Dir“. Wenn sie Dich berührt, hat das etwas mit Dir zu tun und Du kannst die Einfachheit ihrer Vollkommenheit erkennen und erleben, weil Du im Grunde selbst Einfachheit und Vollkommenheit bist.
Du selbst bist die Kunst
Du durchschaust die Unwirklichkeit des Zweifels, der Dich in Deinem Ausdruck bremst
und verzerrt wiedergibt, weil die Angst durch ihn spricht, die sich durch Deine Aufmerksamkeit
als Realität erlebt.
Du musst kein Künstler sein, um Dich auszudrücken. Du selbst bist die Kunst! Je klarer Du in Dir gründest als Durchgang für die Lebenskraft, die durch Dich strömen will, desto mehr stimmst Du mit Dir selbst überein. Diese Übereinstimmung ist Deine Kraft. Sie ist das Vertrauen, das keines Vertrauens mehr bedarf, weil Du als Zweifelnder nicht mehr existierst.
Wenn Du Begleitung auf dem Weg in Dein Vertrauen suchst, bin ich gern
für Dich da. Alle Infos dazu findest Du hier: Radical You
Und hier ist ein Video von mir , warum der Selbstzweifel ein Irrtum ist.
In Verbundenheit, Deine Nicole