Viele Menschen machen sich an einem bestimmten Punkt ihres Lebens auf den Weg der spirituellen Suche. Doch warum ist das so? Was suchen wir wirklich? Wollen wir neue, unbekannte Bewusstseinszustände erleben? Wollen wir in Sphären vordringen, die jenseits unseres Alltagserlebens existieren? Wollen wir von den Schwierigkeiten und Limitierungen der Welt befreit werden? 

Oder wollen wir den Sinn und die Bedeutung unseres Lebens hier, wo wir sind, vertiefen und bereichern? Wenn wir wirklich wollen, dass die Hinwendung zur spirituellen Auseinandersetzung mit uns selbst unser Leben tief berührt und transformiert, müssen wir für uns klären, was wir wirklich wollen.

Die Welt in der wir leben ist laut und voller Ablenkungen. Die alten richtungweisenden Systeme, ob politischer oder religiöser Natur, sind schon lange zusammengebrochen und viele finden sich noch immer in einer Orientierungslosigkeit wieder, die uns eine beunruhigende Haltlosigkeit empfinden lässt.

Wir sind es nicht gewohnt Orientierung in uns selbst zu suchen und zu finden. Wenn wir tief in unser Herz schauen, erkennen die meisten, dass das, was sie sich wünschen etwas sehr Einfaches ist: Entspannung, Ruhe und Einklang mit uns selbst. Wir wollen aufhören mit den inneren Konflikten, mit der ständigen Aktivität, mit den vielen Wünschen, mit der Angst und auch mit dem Hass. Einfachheit ohne Stress. Mit uns selbst im Reinen sein. 

Die daraus resultierende Leichtigkeit erst, lässt uns jene stille Freude finden, die fortan unser Leben, wie ein durchdringender Faden, durchzieht. Ohne diese Leichtigkeit empfinden wir nicht wirklich Lust und Spaß, an den Dingen, denen wir sonst immer nachjagen. Es bleibt leer und schal in uns und will immer aufs Neue befriedigt werden.

Die meisten suchen in der äußeren Umgebung nach Entspannung und Frieden. Doch der Lärm, die Aktivität, die Unruhe finden hauptsächlich in uns selbst statt. Das merken wir sehr schnell, wenn wir versuchen zu meditieren. Selbst wenn es im Zimmer still ist, in uns selbst ist es laut.

Vielen fällt die permanente innere Aktivität erst auf, wenn sie sich hinsetzen und nichts tun. Und es wird noch lauter und aktiver in unserem Geist, wenn wir uns auf das „Warum ist das so?“ konzentrieren. Wir analysieren, hinterfragen und diskutieren darüber, warum unser Verstand so unruhig ist und sich ständig beschäftigt hält. In uns ist es also genau so laut, wie in der äußeren Welt.

Im Grunde ist die Welt ein direktes Abbild unseres inneren Zustandes. Es ist so laut und geschäftig, dass wir überhaupt nicht mehr wissen, was wir eigentlich tun. Es existiert nicht genügend stiller Raum, um uns einfach und direkt zu spüren. Wir haben keinen Raum, um wir selbst zu sein.

Und wir glauben, dass es eben so ist. Die Welt ist laut und wir müssen damit klarkommen. Und wir sind so daran gewöhnt, dass es uns fast nicht mehr auffällt. Uns fällt nicht mehr auf, wie sehr unser Verstand permanent mit Urteilen, Fragen, Assoziationen, Meinungen, Haltungen und Wünschen beschäftigt ist. 

Und wir glauben vor Allem, dass der Verstand die Realität abbildet. Wir glauben, was wir die ganze Zeit denken. Es ist fast so, als hätten wir vergessen, wie es ist, uns ganz vertraut, einfach und entspannt zu spüren. Viele wissen noch nicht mal, dass das möglich ist.

Dabei würden wir uns gerne auf eine Art spüren können, die uns erkennen lässt, wo wir uns mit unserer Aufmerksamkeit gerade aufhalten, was wir gerade wirklich erleben und wie wir dazu empfinden.

Das würde uns ein viel tieferes Gefühl für unsere Realität verschaffen und damit wirklich lebendig sein lassen.

All unsere Sorgen, Ängste, Projekte und Idealvorstellungen von uns und der Welt verdichten sich zu Lärm, der das feinsinnige Gefühl für denjenigen, der wir sind, überrennt. Die hohe Qualität, die Kostbarkeit des reinen Hierseins, der Anwesenheit im jetzigen Augenblick wird verdrängt. Sie versinkt im Gedränge all der Wichtigkeiten, die uns der Verstand vorgaukelt.

Der Sinn eines echten spirituellen Weges liegt nicht darin außergewöhnliche Erfahrungen zu machen oder sich in Zustände zu träumen, die uns aus dem Sumpf der niederen Empfindungen über uns und andere triumphieren lassen. 

Es geht nicht um Weltflucht und die Überwindung von irdischem Schmerz. Es geht bei der inneren Arbeit vor allem darum, sich zu beruhigen, ein-fach zu werden, wir selbst zu sein und unsere Wirklichkeit zu spüren. Es geht darum, sich in der Wirklichkeit aufzuhalten und nicht in ihren Projektionen.

Genau dies ist das Thema meines Onlinekurses „Der befreite Mensch“, den ich zusammen mit dem spirituellen Lehrer Daniel Herbst konzipiert habe. In 7 Interviews betrachten wir all die Hindernisse uns selbst wirklich zu spüren. Wer sind wir jenseits dieses permanenten, belästigenden Lärms unseres Verstandes? 

Wie kommen wir zu der wunderbaren Vertrautheit uns als wir selbst zu fühlen? Denn es ist diese Vertrautheit, die uns erst erkennen lässt, was das Wirklichsein unseres Seins überhaupt ist, was es überhaupt bedeutet „wir selbst“ zu sein.

 Hier erfährst Du mehr: www.der-befreite-mensch.com

In Verbundenheit, Nicole

6 Kommentare

  1. Silvia

    Liebe Nicole,

    danke für diesen wunderbaren Text der bei mir grad genau ins Schwarze triftt!
    Es ist mir zur Zeit wieder besonders deutlich geworden welchen Lärm meine Gedanken ständig erzeugen und ich gar nichts dagegen tun kann… Dein Text wirkt sehr wohltuend und einleuchtend auf mich! Vielen Dank dafür!

    Leider habe ich zum Zeitpunkt Eures Online-Seminars nicht die Möglichkeit teilzunehmen,
    aber vielleicht besteht ja auch anschließend noch die Möglichkeit die Interviews, natürlich gegen Bezahlung, zu schauen!?

    Liebe Grüße und alles Gute für Dich

    Silvia

    Antworten
    • Nicole Paskow

      Liebe Silvia, ich freu mich über Deine Reaktion! 🙂
      Ja, die Möglichkeit wird danach bestehen. Ich werde es ankündigen.
      Herzlich, Nicole

      Antworten
  2. Heike

    Hallo liebe Nicole, was möchte ich von der Befreiung? Diese Frage habe ich mir oft gestellt. Seit vielen Jahren mit dem Thema beschäftigt, möchte ich zu dem vordringen, was ich wirklich bin. Eine Ahnung habe ich schon das eine und das andere Mal bekommen, das das was sich hier aufführt als „ ich“, ich nicht bin. Wenn ich Deine oder Daniels Videos schaue….ist alles klar….und doch passiert es nach einigen Tagen wieder, das ich meinem Verstand glaube. Diese Identifikation, ( obwohl ich es weiß) passiert immer wieder. Es bessert sich, die Abstände werden größer, das ich meinen Gedanken über mich und letztendlich über die Welt nicht mehr traue….Und dennoch brauche ich im Moment, immer wieder die Erinnerung durch Euch, damit es sich bis in die letzte Zelle durchdringt….! Ich bin froh, das wir diese Möglichkeit haben, und wer sich kennenlernen möchte, ist bei Euch genau richtig! Es ist kein Spaziergang….sondern ein anstrengender, mutiger Weg! Sich seinen Themen zuzuwenden, immer immer wieder….das macht eine Weile müde, aber letztendlich kommt Freude auf! Lieben Gruß Heike

    Antworten
    • Nicole Paskow

      Liebe Heike, ich freu mich, dass wir im Onlinekurs zusammen hinsehen werden!
      Diese Erinnerung, die Du brauchst, wie Du sagst, wird sich immer mehr in Dir selbst aufrufen,
      wenn Du Deinem Prozess immer mehr zu vertrauen lernst … Bis bald! Nicole 🙂

      Antworten
  3. Vostry, Lilli

    Hallo,

    Ich habe Deinen Text mit Interesse gelesen. Lärm und Stille im Außen und Innen sind vielschichtig und nimmt jeder anders war, reine Stille gibt es ja ohnehin nie, auch nicht in der Natur, dann wäre man tot.
    Mir sind Deine Ausführungen zu pauschal wie die Aussage, dass viele keinen Raum für sich hätten etc. Sich diesen zu nehmen ohne gleich als egoistisch zu gelten, das zu tun was einem selbst wichtig ist. Im Einklang mit sich und in ausbalancierter Beziehung mit anderen, nahen Menschen zu sein, sehe ich für mich als die grosse Herausforderung täglich neu.
    Ich glaube nicht, dass es geht für uns Menschen als denkende und fühlende Wesen, die Welt völlig losgelöst vom Verstand zu betrachten, etwas ist immer in uns da, das sich regt, wahrgenommen werden will, um überhaupt in intuitiven, sinnlichen Kontakt mit uns selbst zu kommen, wobei der Verstand freilich in den Hintergrund tritt. Dies zuzulassen ohne Angst vor dem was in einem dann aufkommt, gefühlt und erkannt werden will, ist ebenso eine schöne wie schwierige, auch schmerzliche Angelegenheit. Viele erdulden deswegen lieber Lärm, beschäftigen sich, lenken sich ab… So scheint es mir.
    Ein wichtiges und spannendes Thema, wie man am besten mit sich erfüllt sein kann und dann wieder mit anderen zusammen.

    Viele Grüße,
    Lilli

    Antworten
    • Nicole Paskow

      Vielen Dank, Lili für Deinen Kommentar. „Ich glaube nicht, dass es geht für uns Menschen als denkende und fühlende Wesen, die Welt völlig losgelöst vom Verstand zu betrachten…“
      Das ist nicht, was ich meine. Ich setze Verstand nicht mit Denken gleich. Konstruktives Denken ist etwas Wunderbares, das dann in Erscheinung tritt, wenn wir dem Lärm des Verstandes, in Form seiner Automatismen, nicht mehr Glauben, also Aufmerksamkeit schenken. Unter Lärm verstehe ich alles, was sich automatisch als limitierendes Gedankenmuster in mich einspielt. Mit Stille meine ich übrigens nicht die Abwesenheit von Klang. Damit meine ich die Abwesenheit von Selbstbeschreibung. Also jegliches Bestehen auf „So und so bin ich“ und So und so ist die Welt…
      Am besten mit sich erfüllt kann man sein und gleichzeitig mit anderen zusammen, wenn man immer ehrlicher wird zu sich selbst und zulässt, was das bedeutet.
      Herzliche Grüße, Nicole

      Antworten

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