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von Radical Now - Nicole Paskow

 

Zu sich selbst finden – dieses Vorhaben ist gerade sehr verbreitet. Es herrschen verschiedene Ansichten darüber, was das bedeuten mag. Es gibt jene, denen es reicht öfter zu sagen, was sie wirklich denken, und jene, die besser ihre eigenen Grenzen spüren wollen, um sie nicht immer zu übergehen.

Die meisten versuchen innerhalb ihres bekannten Innenraum-Erlebens zu bleiben und die Wände ein wenig bunter zu gestalten. Um sich einfach wohler zu fühlen. Das geht – eine zeitlang. Dann bricht alles wieder ein. Und die Suche nach einem neuen Selbstverbesserungskonzept beginnt.

Und es gibt jene, die wirklich in die Tiefendimension eines Selbst eintauchen wollen, in dem Durchsetzung und Grenzen keine Rolle mehr spielen, weil das Ankommen im Hier und Jetzt, jedes Herumdoktern und Verbessern an einem oberflächlicheren Selbst ad absurdum führt.

Um anzukommen im Hier und Jetzt ist es unerlässlich, zu Bewusstsein zu kommen. Und damit wirklich zu sich selbst.

Aus dem eigenen System aussteigen

Bewusstsein zu entwickeln ist die Königsdisziplin der Reifung zum integrierten Menschen, mit der die meisten noch gar nicht begonnen haben. Hier liegt unter anderem das Potenzial für tiefe Lebensfreude, Selbstentdeckung, authentisches Mitgefühl, innovative Kreativität, Stärke, innere Ruhe und stilles, andauerndes Glück.

Bewusstsein für sich selbst zu entwickeln, bedeutet aus seinem eigenen System auszusteigen. Und genau das ist für die meisten Menschen schwierig.

Weil das eigene System unbewusst ist. Du bist Dein System. Du bist das Gedanken- und Gefühlssystem, das Du Dein Leben lang kennst. Und solange Du es bist, kannst Du es nicht sehen. Sobald Du es sehen kannst, bist Du Dir Deines Systems bewusst und kannst nicht mehr vollständig dieses System sein. Was bist Du also dann?

Bewusstsein.

Du bist die Instanz, die bemerken kann, dass sie in einer Gedankenspirale steckt.

Bevor es Dir auffällt, bist Du das Grübeln und die Sorge. Du wirst zu jedem Gedanken, dem Du folgst. Du lässt Dich davon mitnehmen, glaubst alles und orientierst Dich an allem, was Dir im Grübeln und im „Dich sorgen“ erscheint. Sobald Du aber bemerkst, dass Du darin gefangen bist, hast Du die Möglichkeit Dich daraus zu befreien.

Du lässt Dich davon mitnehmen bedeutet: Du als Bewusstsein, das Du bist, identifizierst Dich so stark mit Deinen Gedankeninhalten, dass Du nicht auf Dich selbst als Bewusstsein aufmerksam werden kannst.

Außer:

Es fällt Dir auf. Außer Du fällst Dir auf!

Unser Gedanken- und Gefühlssystem ist so dicht und komplex, es wurde so früh in uns eingepflanzt, dass klares Bewusstsein sich einen langen Weg durch dieses Dickicht bahnen muss, um „am Ende“ auf sich selbst zu treffen.

Das Bewusste muss das Unbewusste durchdringen, um über das Unbewusste hinauszufinden – in sich selbst hinein. Das Paradox ist, dass es diesem Dickicht selbst zugrunde liegt und eins damit ist.

Der Fall in die Einheit

Bewusstsein und Unbewusstsein sind an der Wurzel eins. Das Eine existiert ohne das Andere nicht. Den inneren Raum so zu weiten, dass diese Erkenntnis gesehen werden kann – das ist der Fall in die Einheit. Es bedeutet, Präsenz zu realisieren. Präsenz bedeutet, dass Dir nichts mehr wichtiger ist, als da zu sein, wo Du bist.

Du erkennst zweifellos, dass Hiersein mit Haut, Haar und allen Deinen Sinnen die Verwirklichung von Glück bedeutet. Denn hier zeigt sich Dir alles unverzerrt von Deinen Mustern und Programmen. Und diese Wahrnehmung ist unbeschreibbar. Weil sie ohne den bewertenden Verstand erfolgt. Sie hat mehr mit Fühlen gemein als mit dem üblichen Denken. Erst aus diesem Fühlen entsteht wahres, unbelastetes Denken. Intuitiv und situativ.

Der Weg Deiner Bewusstwerdung führt mitten durch Dich durch. Mitten durch Dich als das Gedanken- und Gefühlssystem, das Du bist. Indem Du es sehen lernst, steigst Du daraus aus. Sehen ist bereits der Ausstieg.

Du lernst sehen wie Du in Deinem unbewussten Selbst-Verständnis denkst und fühlst. Du siehst, wie sich Deine Gefühle zusammensetzen. Wie es immer wieder zu den gleichen Empfindungen kommt. Du erkennst Deine automatisch ablaufenden Gedanken. Du erkennst die Trigger, die jene immer gleichen Gefühle aktivieren, auf die Du immer gleich reagierst.

Du lernst sehen

Du lernst sehen, dass alles in Dir stattfindet. Weil Du das Sehen bist. Du lernst Dich als Bewusstseinsraum begreifen, in dem Gedanken und Gefühle stattfinden. Die Identifikation mit den Inhalten löst sich, der Raum wird sich seiner selbst bewusst.

Die Verschiedenheit der Pole innerhalb eines Systems zu erkennen, ist die Voraussetzung für deren Zusammenschluss. Sonst bleibt die Einheit unbewusst. Ich erkenne mich als Raum für den Inhalt, der ich ebenfalls bin. Am Ende aller Gedanken sind Raum und Inhalt eines. Sie fallen im Bewusstsein zusammen.

Hier gibt es nichts mehr zu tun. Hier ist pures Sein. Hier spielt nichts eine Rolle, weil es keine Rollen mehr gibt. Hier sind die Dinge wie sie sind. Doch es braucht diesen Weg, um das „So Sein“ Deiner Selbst und der Dinge wirklich zu erfassen. Es braucht den Weg der Bewusstwerdung, um zu ermessen, was „Du selbst sein“ wirklich bedeutet.

Wirkliche Lebenslust kann nur in diesem Bewusstsein existieren. Denn nur hier wird das Leben in seiner Vollkommenheit und Fülle wahrgenommen. Hier kann das Leben sein, unverzerrt und uneingeschränkt. Hier erkennst Du Dich selbst als Mysterium, das auf einer sich selbst erfahrenden Entdeckungsreise ist.

Hier zählt  nur noch eins …

Und hier zählt nur noch diese Entdeckungsreise. Aus dieser freien Perspektive betrachtet, ist Glück das, was durch Wahrnehmung in Dir zu sich selbst wird. Damit wirst Du zu Allem, was Dir im und als Bewusstsein erscheint.

Die Vollendung in einer Butterblume zu entdecken bedeutet, dass Etwas vollständig in Dir sichtbar werden kann. Es kann in Dich als Bewusstseinsraum eintreten. Ohne Deinen Blick gibt es diese Butterblume nicht als solche. Du wirst durch die reine Betrachtung zu ihr, sie wird in Dir zu sich selbst, als Du. Und all das, in einem Augenblick stiller Vollkommenheit.

Ein Leben in Klarheit, aktiv, lustvoll, anwesend, frei, unbeschwert und kraftvoll, das ist was aus dieser Perspektive erwächst. Sie ist mit nichts vergleichbar, weil sie allem zugrunde liegt. Durch Deine Individualität drückt sich Dein Leben aus, das Du in Allem zu entdecken beginnst.

Essenz – Das Seminar

Wenn Du aussteigen willst, aus (D)einem inneren System, das Dich klein hält, das Dich begrenzt und davon abhält, Dich wirklich auf Dich einzulassen, dann können wir gemeinsam in meinem Seminar den radikalen Weg der inneren Raumöffnung beschreiten. Begegne Dir selbst als Bewusstseinsraum, öffne Dich für alle Gedanken und Gefühle in Dir und falle in Deine Essenz!

Bewusstsein ist die wahre Kraft des Menschseins. Nur durch Dich und mich kann es zu sich selbst auferstehen. Nur durch Dich und mich und jeden, der „Ich“ sagt, kann Bewusstsein eine innere und äußere Welt kreieren, in der durch die bewusste Integration aller scheinbaren Widersprüche wahrhaftiger Frieden und schöpferische Kreativität entsteht.

2 Kommentare

  1. Sabine

    Liebe Nicole,
    DANKE!
    „Die Vollendung in einer Butterblume zu entdecken bedeutet, dass Etwas vollständig in Dir sichtbar werden kann. Es kann in Dich als Bewusstseinsraum eintreten. Ohne Deinen Blick gibt es diese Butterblume nicht als solche. Du wirst durch die reine Betrachtung zu ihr, sie wird in Dir zu sich selbst, als Du. Und all das, in einem Augenblick stiller Vollkommenheit.“
    Zum ersten Mal habe ich eine Beschreibung von Einssein bekommen, die ich wirklich begreifen kann, die mich aus dem abstrakten Konzept in ein „Ach so ist das!“ bringt. Danke für Deine wunderbare Beschreibung. Sabine

    Antworten
  2. Victor

    Liebe Nicole!
    Welche Freude Deine Worte zu hören, von Deiner Besusstwerdung Deiner wahrhaftigen Ganzheitlichkeit.
    Wie Phönix aus der Asche!!!
    Erlaube mir Dir meine Pfingstbotschaft, ebenfalls das Thema Erwachen in die eigene Schöpferkraft durch Bewusstheit von uns selbst, zuzusenden.
    Herzlichst Victor.

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