Das Ende Deines Wissens.

von Nicole Paskow von Radical Now

Das Ende Deines Wissens, ist die Entdeckung der Absolutheit des gegenwärtigen Augenblicks. Jeder Moment ist so, wie er ist – und darin alternativlos. Wir können immer nur tun, was wir tun. Das Leben ist eine unbestechliche Folgerichtigkeit – als Lauf der Zeit – die sich in jedem Moment selbst entdeckt. Wir nehmen es nur nicht so wahr, weil sich unser „alles wissender“ Verstand dazwischenschaltet.

Was für ein Paradoxon: Alles kann nur so geschehen, wie es geschieht. Es ist in diesem Geschehen absolut festgelegt. Gleichzeitig ist vollkommen unbekannt, was sich daraus ergibt. Das ist atemberaubend. Weil es der Veränderung unendlich viel Platz bietet!

Einfach gesagt:

Ich kann immer nur das denken, fühlen und tun, was ich denke, fühle und tue. Und dennoch werde ich nie wissen, was ich als nächstes denken, fühlen und tun werde. Ich kann nichts eigenmächtig tun. Sondern werde (über mich) informiert. Weil ich nicht diejenige bin, die das Zepter in der Hand hält. Genauso wenig, wie ich mein Herz schlage, entscheide ich mich für Vanille oder Schokoladeneis. Ich erlebe lediglich meinen Herzschlag und meine Entscheidungen.

 Es gibt nur das …

Ganz radikal gesagt: Es gibt Dich als momentanes Erleben und sonst nichts. Es gibt nur das, was Du gerade tust. Du liest jetzt diesen Text. Jetzt gibt es nichts anderes als das. Es gibt keine Alternative zu diesem Augenblick. Du liest einfach diesen Text. Oder hörst damit auf. Wenn es das ist, was passiert, ist es das, was Du tust! Und dann ist da wiederum nichts als der jetzige Moment. In dem Du keinen Text liest. Sondern etwas anderes machst. Kannst Du Dir vorstellen, was das in letzter Konsequenz bedeutet?

Über diesen Moment geht in Wirklichkeit nichts hinaus und es geht ihm nichts voraus. Der vorherige Moment ist verbrannt und der nächste kommt nie. Denn er ist schon da. Er ist immer schon da. Jetzt. Als das, was gerade geschieht. Ist jemals nicht geschehen, was passiert? – Natürlich nicht. Weil das vollkommen unmöglich ist!

Wie die Flamme einer Kerze. Sie brennt immer jetzt und verbrennt damit ins Jetzt hinein. Bis ihr Licht aufgebraucht ist. Dann ist da schlicht keine Kerze mehr, die erlöschen kann …

Erkennst Du die vollkommene Haltlosigkeit, die darin liegt? Existenz gibt es nur jetzt. Kein Davor und kein Danach. Und Du wohnst ihr bei. Du bist die Anwesenheit in Deinem Leben. Du erlebst alles, was Du erlebst und Dein Erleben ist immer nur jetzt wirksam. Wenn Du Dir das bewusst machen kannst, dann fühlt sich auf einmal alles so an, als würde es gar nicht da sein. Obwohl es da ist. Die vermutete Substanz, die sich sonst im Glauben an feste Größen wie Vergangenheit und Zukunft an sich selbst festhält, wird als trügerisch und damit als substanzlos erkannt.

Du bist der ewige Augenblick

Du erlebst Dein Leben und hast keinen Einfluss auf das, was geschieht. Weil das, was geschieht, gerade passiert. Egal, was es ist. Egal, wie Du es auch drehst und wendest. Der nächste Moment ergibt sich nahtlos aus dem vorherigen Moment. Damit bist Du der ewige Augenblick, in dem Dich das Leben als Erleben passiert. Es zeigt sich immer nur das, was sich gerade zeigt. Bis in alle Ewigkeit …

Das Leben ist eine nicht fassbare unmittelbare Erfahrung. Mehr kann man darüber im Grunde nicht sagen. Jeder Versuch es zu beschreiben ist aussichtslos, weil es durch den Beschreibungsversuch automatisch eine (unzulässige) Eingrenzung erfährt.

Dem Verstand könnten diese Gedanken fatalistisch erscheinen, weil sie so aussichtlos daherkommen. Sie lassen so gar keine Möglichkeit, etwas zu tun, zu erreichen, zu erringen oder zu verändern …

Und doch liegt darin die absolute Freiheit. Gerade weil wir nicht wissen, was geschehen wird. Bis es passiert. Wir können nichts falsch machen. Wir können nur an uns selbst vorbei gehen und auch das ist nicht falsch. Weil es rein um die Erfahrung geht. Die in diesem Augenblick das Licht der Welt erblickt.

Aufhören zu strampeln

Von hier aus ergibt sich alles weitere. Alles. Diese Einsicht führt zu großer Leichtigkeit und damit zu Freude. Ich kann aufhören zu strampeln. Mich einfach führen lassen und alles zwanghafte Wollen verabschieden. Es sei denn, dass Wollen selbst will. Es sein denn, das Wollen bewegt mich direkt!

Mir einfach nur folgen. Mir, als Lebensstrom. Tief durchatmen. Fühlen. Sein. Wenn Du den jetzigen Augenblick Deiner Existenz mit Deinen inneren Wahrnehmungsorganen erspüren kannst, erfährst Du Sein. An sich. – Sich selbst empfangende und verwirklichende Anwesenheit. Hier endet Sprache.

Hier ist das Ende von allem, was Du weißt. Das ist das Sprungbrett in Dich selbst als Augenblick. Hier beginnt reine Erfahrung. Losgelöst von gedanklichen Kategorien, von allem eingrenzenden „Verstehenwollen“. Hier schließt sich das Leben in die totale Erfahrung Deines Seins hinein auf.

Wenn es folgerichtig für Dich ist.

In Verbundenheit, Nicole

 

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4 Kommentare

  1. clematis11

    Danke, hier endet Sprache………

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    • Burkhard

      Ein Paradoxon ist etwas was der Verstand nicht
      erklären kann aber das Herz kennt den Weg und
      das entscheiden wir immer selbst für oder gegen
      die Liebe sonst wäre es für die Urquelle echt
      langweilig wenn sie schon alles wüsste was da
      jetzt geschieht wir wissen nichts dann erfahren

      wir uns als neues nicht in neuen Seminaren sondern
      indem was wir jetzt in diesem Momen erleben
      als das Bewusstsein das sich selbst erkennt alles
      andere ist nur eine egogeschichte in der Zukunft
      die Lösung zu finden alles nur ego denn Bewusst
      Sein kennt weder Zeit noch Raum es ist vorher da

      Namaste

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  2. Jörg

    Wunderschön …. ohne Worte

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