Der Tod als Brücke in die Liebe

von Nicole Paskow von Radical Now

Normalerweise feiern wir die Geburt als Eintritt ins Leben und fürchten uns vor dem Tod, der das Ende dieses Lebens bedeutet.

Wenn wir uns den Akt der Geburt vor Augen führen, ist es fast verwunderlich, dass wir hier nicht mehr Anlass für Angst und Sorge sehen als im Akt des Todes.

Jeder Frau, die ein Kind auf die Welt gebracht hat, ist die Naturgewalt bewusst, die hinter diesem erstaunlichen Vorgang steht. Um auf die Welt zu kommen, sind wir Urkräften ausgesetzt, die uns förmlich ins Leben schleudern. Wir müssen einen sehr engen Durchgang passieren und sind unterwegs nicht wenigen Gefahren ausgesetzt. Es wird gedrückt, gezogen, gezerrt und dann werden wir auf den Bauch der Mutter geklatscht, in einer vollkommen neuen, unbekannten Dimension, in der wir in totaler Hilflosigkeit ausgeliefert sind.

Unbewusste Geburt

Um ins Leben zu kommen wird extrem viel Energie und Kraft aufgewendet. Hätten wir bei diesem Vorgang bereits ein voll ausgebildetes Ich-Bewusstsein, würden wir diese Prozedur sicher nicht überleben. Wir würden sterben vor Angst, noch bevor wir geboren wurden.

Es ist deswegen eine fürsorgliche, sehr liebevolle und kluge Einrichtung des Lebens selbst, sich dieser Gewalt nicht bewusst auszusetzen.

Wenn wir das menschliche Leben auf eine Weise verstehen, die wir stets am Lauf, am Ausdruck, am Prozess der Natur ablesen können, ist es möglich deutliche Hinweise darauf zu finden, was diesem Lauf zugrunde liegt.

Wir treffen auf eine, alle Ebenen umfassende Polarität, die sich im Bewusstsein ereignet. Die einfachste und direkteste Polarität begegnet uns in unserem Atem. Ein vollständiger Atemzug besteht aus dem Einatmen und dem Ausatmen. Das Einatmen erfordert einen Impuls, also Energie. Das Ausatmen nicht. Es ist sanft, lassend, es ist das perfekte Gegenteil zum Einatmen.

Eine vollendete Kreisbewegung

Das Einatmen benötigt Energie und erschafft Energie. Es wirft unseren Motor an, versorgt uns, nährt uns. Das Ausatmen lässt alle verbrauchte Energie wieder gehen. Kommen und Gehen. Das ist der Lauf des Lebens.

Das Leben ist eine vollendete Kreisbewegung, die aus natürlichen Zyklen besteht, die alle Lebewesen durchlaufen: Geburt, Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter, Alter und Tod.

Wenn wir vom natürlichen Prozess des Alterns ausgehen, dann wohnt dem letzten Lebenszyklus eines Menschenlebens eine milde Müdigkeit, eine Stille und Gelassenheit inne, die dem Ausatmen gleicht. Am Ende unseres Lebens verglüht unser Licht ganz langsam und sanft. Es wird leiser gedreht, alles geschieht gedimmter, bedachter, genügsamer und friedlicher. Hier ist kein Wollen mehr, kein Ziehen und Zerren, keine Aufregung. Hier ist Angekommensein als Vollendung eines kraftvollen Lebens, das sich an sich selbst verschenkt hat. Das Leben atmet sich aus.

Der Tod ist schön

Wie klug und liebevoll vom Leben selbst, diesen Prozess bei vollem Bewusstsein erlebbar zu machen. Im Gegensatz zum unbewussten Vorgang der gewaltsamen Geburt. Der Tod ist sanft, er ist leicht, er bedeutet maximale Entspannung. Der Tod ist schön.

Unser Leben lang strengen wir uns an, um uns entspannen zu können. Für viele Menschen ist es ein Kampf, das zu erreichen, was sie wollen, um sich einfach nur gut zu fühlen. Und gut fühlen wir uns, wenn wir entspannt sind. Doch diese Entspannung erreichen wir nie durch Kampf, nie durch Anstrengung, nie durch Druck.

Erleuchtung ist nichts anderes als die höchstmögliche geistige Entspannung. Sie beinhaltet alles, in ihr hat alles Platz. Diese Entspannung ist so groß, dass sie selbst nicht mehr auftritt. Sie wohnt dem Leben, das sich als dynamische Bewegung vollzieht, einfach bei, indem sie es mit ihrer Anwesenheit durchdringt, ohne sich in irgendeiner Form in diese Bewegung einzumischen.

Ein natürlicher Mensch strebt sein Leben lang der Erfahrung dieser Entspannung entgegen. Allein der Verstand mit all seinen gebundenen geistigen Energien, die sich in gedanklichen Systemen organisieren und an übernommenen konzeptorientierten Sicherheiten ausrichten, verhindert diese natürliche Entspannung.

Einfach anwesend

In höchster geistiger Entspannung sind wir einfach anwesend in dem, was jetzt geschieht. Und unser gesamtes Leben entwickelt sich harmonisch aus dieser Entspannung heraus.

Doch egal wie ein Menschenleben verlaufen ist, im Tod löst sich jede Verkrampfung auf.
Einfach so. Es passiert von selbst. Spätestens hier erfahren wir das Glück der Hingabe an das, was ist. Weil uns keine Alternative mehr bleibt.

Die sanfte Umarmung des Todes geschieht jedem. Höchste geistige und körperliche Entspannung ist nichts anderes als vollkommene Liebe. Der Tod ist die Brücke zur endgültigen Erfahrung dieser Liebe. Zur Erfahrung dieses Aktes der totalen Entspannung auf jeder Ebene. Deshalb sind wir bestenfalls im Moment unseres Todes bei Bewusstsein. Um endlich die Liebe zu erfahren, nach der wir uns das ganze Leben gesehnt haben.

Wir fallen als unbewusstes Häufchen Leben aus dieser Liebe und gehen (im schönsten Fall) als voll ausgebildete Bewusstheit in diese Liebe zurück. Das Leben ist die Totalität dieser Liebe selbst, die sich in ihrer überwältigenden Schönheit bewusst in Erfahrung bringen will.

Wir können uns zu Lebzeiten daran annähern, indem wir die uns mögliche geistige Entspannung – in uns selbst hinein – verwirklichen. Wenn wir uns in Ruhe lassen und dem Zweifler, dem Kritiker, dem Kommentator, dem Besserwisser in uns nicht mehr glauben und ihm dadurch nicht mehr folgen. Dann erfahren wir das ungetrennte, unbestimmte, frei schwingende Wesen, das wir sind, in seiner vollen Einzigartigkeit, Kraft und Schönheit.

Ins Herz der Liebe

Sieh Dir mit klaren Augen und lebendigem Herzen das Leben an, wie es passiert. Und dann nimm es zu Dir. Du entspringst dem gleichen Prinzip, dem Du überall begegnen kannst. Vertrau dem Leben. Vertrau Dir als dieses Leben. Es kümmert sich um sich, wenn Du es lässt. Es ist von Natur aus vereinend, positiv und vollkommen. Sein Grundton ist Liebe. Und Du bist ein Ausdruck davon.

Dann kannst Du Dich eines Tages ganz bewusst vom Tod an die Hand nehmen lassen, der Dich nach Hause führt. Zurück in den Ozean stillen Seins, den Du nun in Vollkommenheit erfahren kannst, weil sich kein Fünkchen Angst mehr dazwischen stellt.

Dann fällst Du endlos ins Herz der Liebe.

In Verbundenheit, Nicole

Wenn Dich der Artikel inspiriert hat, freue ich mich sehr über den Ausdruck
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7 Kommentare

  1. Sabine

    Wunderschön! Danke, Nicole, für Deine Gabe, diesen Prozess so stimmig und schön in Worte zu fassen und zu teilen. Dies ist ein sehr heilsamer Blick, der gerade auch Angehörigen von Verstorbenen die Einladung und Möglichkeit anbietet, mit dem, was ist, in Frieden zu kommen. Vielen Dank und Dir alles Liebe! Sabine

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  2. Bernd Bienentreu

    Hallo Nicole, danke für die schönen Worte. Ich hatte das Glück, meinem Vater bei seiner letzten Reise begleiten zu dürfen. Als er seinen letzten Atemzug machte, hielt ich seine Hand und der Rest der Familie stand auch um sein Bett.
    Wir haben alle geweint, waren aber auch dankbar diesem wundervollen Geschehen beiwohnen zu dürfen.
    Danke…

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  3. Suse Riedel

    Liebe Nicole,

    ich lese hier nur Konzepte. Das Konzept der brutalen Geburt, das Konzept des „natürlichen“ milden Alters, des schönen, bewussten Todes als Brücke zur Liebe, das ich (die ich harte Tode und sanfte Geburten kenne) billig und oberflächlich finde.Tod beschreibst du als Konzept einer Entwicklung zu dem, was richtiges = natürliches Bewusstsein ist. Sogar ein Konzept der „Erleuchtung“ taucht hier auf. Ich finde all das sehr, sehr dualistisch, apodiktisch und unendlich schlagwortartig. Und frage mich, woher du nimmst, wie es am besten, am natürlichsten, am wahrsten ist. Wieso du auf die Idee kommst, dass dieses Leben, das schlicht Trennung beinhalten muss (weil es ohne Trennung nie Vereinigung geben kann), von Natur aus vereinend und positiv ist. Dein Wunsch?

    Warum erschießen sich Leute? Weil sie das Leben, wie du es verstehst, nicht richtig leben? Weil das Leben sie nicht lebt? Weil sie kein Leben sind, das sich selbst erkennt? Weil sie weder Zeit, noch Muße haben, sich so chronisch im Kopf zu bewegen, wie du das hier beschreibst? Worte, Worte. Einen „entspannten“ Tod als Entwicklungsmaßstab der Bewusstheit zu heroisieren und damit Bewertungskriterien zu schaffen für den Grad der eigenen Weisheit, finde ich sogar fahrlässig. Hast du je die unendliche Schwere von toten Gliedmaßen gespürt, kurz bevor sie erstarren?

    Bei der Süßigkeit dieser Sicht wehrt sich etwas in mir. Ich glaube, dass man damit viel Geld machen kann und wenig Nutzen kreiert für alle. Denn Leben ist beides, positiv UND negativ, wenn man überhaupt diese durchgenudelten Klischees benutzen will. Kein Tod ist leider nur „schön“, wenn du dein Leben liebst. Wieso sollte er auch? Das kann man wegreden, wenn man es nicht erträgt, aber nicht weg-erleben, wenn es einen in einem zerbrechlichen Moment erwischt, da es um andere geht, die man liebt. Meinen Tod kann ich zelebrieren oder wie hier zerreden und zurechtdrehen wie ich möchte, er bleibt doch: Tod. Trennung von denen, die ich liebe. Ein Ende von diesem und ein Beginn von jenem, und wie das dann da oder nirgends ist, denkst du dir so und ich mir so. Wir sind beide keine Wissenden, sondern Denkende, da wir als Schreibende oder Redende nie direkt und unmittelbar sein werden. Sondern nur Ideen einer Unmittelbarkeit transportieren.

    Du beförderst mehr Denken, durch Gedanken, die festlegend sind. Nur Schönheit, nur Bewusstheit, Grundton „Liebe“ des Lebens? Heute schon gelebt? Mir fehlt die gesamte andere Hälfte, die du hier ausschließt. Sie erscheint als nicht pc, als unerwünscht. Warum? Auch das ist ja Leben. Und Bewusstheit kein Streberthema, obwohl diese ganzen Hierarchien des Erreichbaren wie ein Dogma immer wieder in deinen Texten aufklingen. Bewusstheit ist für mich erst recht nichts, was mit Supermarktmusik zu tun hat. Mit Menschenfischen. Mit Wohlklang.

    Denn wenn sich Bewusstsein nicht auch auf die extrem unangenehmen Erfahrungen des Lebens bezieht, die genau das sind: unangenehm, ist es nur eine Fixierung mehr auf die Einbildungen des eigenen Geistes und eine Besetzung durch die fantasierten, beurteilenden Konzepte. Das, was du beschreibst, klingt sehr unentspannt. Ich frage mich darum, was an Weichspüler-Ansätzen hilfreicher sein könnte als an anderen wortreichen Konzepten. Es sind doch einfach nur deine Gedanken, Mindbusiness, nicht mehr. Zu viele Thesen, als Wahrheit verkleidet, zuviel vorgebliches „Wissen“ (für mich). Auch nur ein Weg, sich selbst über die Welt zu breiten wie ein weiches Tuch. Ich.Denke.Also.Muss.Es.Wahr.Sein. Wirklich?

    Ich fühle hier nichts. Die übliche esologische Antwort darauf wäre, den Ball zurückzuspielen und mir zu sagen: Das liegt an dir. Ich habe darauf vielfach geantwortet: Klar liegt es an mir. Wie auch diese, deine Sicht an dir liegt. So erübrigt sich immer schnell die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit „des Anderen“, im anderen. Und eben weil es an mir liegt, finde ich: Das, was ich hier lese, handelt gar nicht vom Leben, das sich selbst lebt. Sondern von Nicole, wie sie sich die Welt denkt. Den Duktus der „Wahrheit“ drumherum finde ich völlig überflüssig. Es ist nichts als ein anderes Extrem, was in allem das angeblich natürlich vorhandene Gute oder Schönheit finden möchte. Wie eine Denk- und Fühlvorgabe. Das ist menschlich, aber nicht klug, sondern ruft nur Gegenextreme auf (sieh mich einfach als eines davon). Wenn man offen ist, wird einem das eh immer wieder passieren, falls man in sich nicht den Ausgleich findet und zulässt – beide Pole. Manchmal trennt das Leben aber negativ, was man so gern positiv vereinend dächte. Auch das ist: „natürlich“.

    Du bedienst dich der soften, smooth demokratisierbaren Knaller, finde ich, und denkst mir nicht weit genug. Ich glaube, darum kann ich es auch nicht in der Tiefe spüren. Trotzdem: Ich wünsch dir sehr, dass du auch dann, wenn diese Konzepte mal vom Leben überrannt werden und harter Wind weht, die Situation voll und ganz leben kannst (und zwar in ihrer ganzen vorhandenen Negativität – und ich gebrauche das Wort nur, weil du so oft Begriffe wie „positiv“ benutzt), statt dich für mangelndes Bewusstsein zu verurteilen und dich zu neuem Positivismus zu zwingen. Auch das ist bloß eine Form von Lebenslänglich. Nicht weich, flexibel, wahr oder bewusst. Nur DENKEN.

    Liebe Grüße, Suse

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    • Nicole Paskow

      Liebe Susanne,

      Mein Text scheint Dich zu einer langen Auseinandersetzung mit Deiner Meinung über das Leben inspiriert zu haben. Leider ist es keine wirkliche Auseinandersetzung mit meinem Text. Deshalb kann ich tatsächlich sehr wenig dazu sagen. Und normalerweise würde ich gar nichts dazu sagen, denn ich bin nicht an Diskussionen interessiert. Ich antworte sehr gern auf Fragen, wie ich etwas meine, wenn das nicht deutlich geworden ist, aber nicht auf feststehende Meinungen und Schlussfolgerungen. Ich muss Dich von nichts überzeugen.

      Doch in Deinem Fall will ich versuchen durch Verdeutlichung dessen, was ich meine, Deinen Blick für meine Perspektive etwas zu weiten, einfach weil ich Dich schon lange sehr schätze und Deine sehr eigene und originelle Art Dein Inneres (und nicht nur das) zu beschreiben, sehr mag.

      In meiner Gegenüberstellung von Geburt und Tod gehe ich sehr deutlich auf die Polarität des Lebens ein. Ich schreibe: Das Leben ist Polarität, die im Bewusstsein erscheint. Was ist Bewusstsein anderes, als der „Ort“, an dem die Pole sich vereinen?

      Mein „Konzept“, als was Du mein Schreiben bezeichnest, ist zurückzutreten und den Lauf des Lebens aus einer Perspektive zu betrachten, die Schönheit und Hässlichkeit vereint. Diese Perspektive ist nichts anderes als „Natur“. Sosein. Und diesem „Sosein“ wohnt eine Qualität von Positivität inne, die keinen Gegenpol kennt, weil sie ihn in sich vereint.

      Da alles in der Welt erscheint wie es ist, Hässliches wie Schönes, muss es eine Qualität geben, die allem aufgeschlossen gegenübersteht. Ein Raum in dem alles erscheint. Und welche Qualität gibt es, in der alles, ohne Unterschied, erscheint?

      Für mich ist das Liebe (an sich). Dieser Raum kann nichts anderes sein als „entspannt“, weil er gar nicht auftaucht. Und doch bildet er den „Hintergrund“ unserer Möglichkeit wahrzunehmen. Er ist, obwohl er nicht ist. Wie der Tod auch. Niemand erfährt ihn, weil niemand in ihm vorkommt. Es ist der Ort, der alles vereint.

      Ich „sehe“, dass Einatmen Energie erfordert und kreiert. Und Ausatmen Energie lässt und vergeht. Ohne diesen Vorgang zu bewerten. Ich sehe einfach hin. Das ist das Prinzip des Lebens. Ein und aus.
      Herzschlag. Impuls. Elektrizität …

      Was Du, meiner Ansicht nach, außer Acht lässt, ist worin das Ganze erscheint. Deshalb scheinst Du herauszulesen, ich würde mich auf eine Seite schlagen. Was ich nicht mache. In keinem meiner Texte. Ich spreche aus der Vereinigung der Pole heraus.

      Das ist die Perspektive. Und so erfahre ich mein Leben. Im Schmerz und in der Schönheit. Beides „darf“ sein, weil beides sowieso ist. Und im „darf sein“ liegt die Entspannung. Und Du darfst mir glauben, dass ich beides sehr gut kenne. Und beides lebe. Im Bewusstsein finden alle Perspektiven zusammen und vereinen sich zu „So“. Doch das ist sehr schwer zu verstehen.

      Deshalb betrachte ich manchmal die Dinge gerne „für sich“ als Prinzipien. Als würde ich Muster sehen und beschreiben. Was „richtig“ ist und was nicht, das liest Du selbst hinein. Ich postuliere gewiss keine Wahrheiten. Ich drücke mich aus. Mein Erleben. Mein Leben, wie es mir erscheint, wie ich es erfahre.

      Mein Schreiben ist nichts als ein Angebot die Dinge „so“ zu sehen. Wie ich. Natürlich wie ich. Ich habe ja keine andere Möglichkeit der Wahrnehmung als meine. Um den Tod so zu beschreiben, wie ich es mache, muss ich nicht das Gewicht der Gebeine von Toten kennen, denn ich beschreibe nicht die körperliche oder emotionale Reaktion auf den Tod. Ich beschreibe ein Prinzip, das (für mich) unverkennbar ist, wenn man hinsieht, ohne sich selbst in Form einer Meinung „über“ den Tod als Färbung hineinzumischen.

      Ich erwarte nicht, dass Du „verstehst“, was ich sage. Und Du darfst sehr gern Deine Sichtweise behalten. Das meine ich genau so, wie ich es sage. Denn ich habe keine Veranlassung, Dich als Gegenpol zu betrachten gegen den ich meine Sichtweise verteidigen müsste.

      Es ist immer wahr, was Du selbst als wahr empfindest. Wir haben gar keine andere Möglichkeit als diese. Du kannst Deinen Text auch als Bekräftigung für Dich in Deiner Sichtweise betrachten. Und so sehe ich ihn auch. Deshalb gibt es keine „eine“ Wahrheit, sondern lediglich Resonanz. Ich könnte, in unserem Fall, auch sagen, dass das Gespräch zwischen einer Wissenschaftlerin und einer Mystikerin sehr wenig funktioniert. Deshalb bleibt uns schließlich einfach, uns zu lassen wie wir sind.
      Herzliche Grüße, Nicole

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  4. Monika

    Liebe Nicole . . . du sprichst mir aus dem Herzen . . . wie schön Namaste . . . ich umarme dich ganz lieb . . .

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    • Angelika

      Danke, einfach nur Danke liebe Nicole!
      Nach jahrelangen Kampf und Angst gegen den Tod konnte ich in der Begleitung meiner „Mama“ dieses Wunder erleben!
      In Verbundenheit Angelika

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  5. Jörg

    Ein wunderschöner Text …. der das Sein, sein läßt
    Danke für die Worte ….

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