Du weißt nicht, wer Du bist.

von Nicole Paskow von Radical Now

Du weißt nicht, wer Du bist. Ich weiß nicht, wer ich bin, niemand weiß wer er oder sie ist. Und wir werden es auch niemals wissen. Weil das Verständnis-Instrument, das wir benutzen, um zu erfassen wer oder was wir sind, nicht geeignet ist, um zu erfassen, was nicht fassbar ist, sondern nur erlebbar.

Alles, was Du glaubst über Dich zu wissen, als so und nicht anders seiender Mensch, ist nicht wahr. Alle Ideen über Dich – wer Du bist, sein könntest, sein solltest – sind falsch. Es sind alles Konstruktionen, die Dir einen Halt geben. Doch dieser Halt ist in Wirklichkeit eine Last – eine Last, unter der die eigentliche Lebendigkeit Deiner Existenz begraben liegt.

Du hast absolut keine Ahnung von Dir, solange Du nicht bereit bist, Dich vollkommen von der Leine zu lassen. Weise Deinem Verstand seinen Platz zu und falle in Dich ein als energetische Strömung, dann wirst Du anfangen Dich zu erfahren, statt Dich zu denken.

Das hat mit spirituellen Konzepten nichts zu tun. Sondern mit direkter Erfahrung. Und nur darum geht es.

 „Wild ist, wer sich selbst errettet“.

Leonardo Da Vinci

Gebrauche Deinen Geist, dieses unermessliche Instrument, das Dich sehend denken lässt und Dich öffnet für wahrhaftige Gedanken. Solche, die Dich in ungeahnte Dimensionen tragen, fern der Kleinheit aller philosophischen, politischen, religiösen Gedankengebäude, die nur begrenzte Erklärungs- und Handlungsmodelle unserer Existenz liefern können, weil sie in reiner Abhängigkeit unseres kleingeistigen Verstandes entstanden sind. Sie sind eben kein Ausdruck direkter Erfahrung des fließenden Zusammenspiels der drei menschlichen Zentren: Geist, Herz und Körper.

Ein freigelassener Geist ist ein wilder Vogel, der immer weiterfliegt, dem sich Zusammenhänge eröffnen, die sich nicht an jahrhundertealte Denktraditionen halten. Wie der Vogel am Himmel, der eins ist mit dem Raum, den er durchfliegt, ist der mystische Freigeist eins mit dem Innenraum, in den er blickt. Der bedingungslose Fall in Dich selbst als dieses Leben, das Du augenscheinlich bist, eröffnet Dir das Ausmaß Deiner wahren Dimension als menschliches Wesen. Wo selbst die Menschlichkeit als reine Kategorie in sich selbst zerfällt. Und die Strömung reinen Seins in die Erfahrung dringt.

Du kommst als das Unbekannte zu Dir

In der Freiheit von angelernten Konzepten über das Leben, Dich und das, was Dir begegnet, kommst Du als das Unbekannte zu Dir, das sich in unbegrenzter Entdeckungslust fühlend in Erfahrung bringt. Hier begegnest Du unbetretenen Pfaden, die in dem Augenblick entstehen, wenn sie von Dir gesehen werden. Und damit werden sie in Deiner Wirklichkeit wahr – in dem Bewusstsein, das sich selbst durch Deine Augen erblickt.

Hier wirst Du von Dir selbst berührt. Wohin auch immer Du blickst, siehst Du Dich selbst. Dein wilder Geist ist in der Lage, wie ein Laserstrahl zu durchdringen, was Dein Herz in begrenzten Räumen hält. Diese unbändige Kraft des Sehens sprengt die Fesseln, die Dich in der Distanz zu Dir selbst halten. Im nackten Sehen dessen, was wahr ist, begegnest Du Dir selbst als Nähe, Intimität, als fragloses, wortloses Empfinden dessen, was sich in Dir als Du bewegt. Hier lernst Du zu sein, mit dem, was ist, weil es zu dem keine Alternative gibt und auch niemand mehr eine Alternative wünscht. In dieser Alternativlosigkeit stellt sich direkte Erfahrung ein, die Dich führt und sich selbst folgt. Hier wirst Du zu Harmonie. Zum Tanz Deines Erlebens, in allen Facetten, die sich durch Dich erfahren wollen.  

Wovor willst Du Dich schützen?

Dann folgst Du bedenkenlos Deinen Impulsen, die sich in der Annahme des Herzens direkt wahrnehmen über Deinen Körper, der Dir als Sinnesorgan erst in das unmittelbare Erleben Deiner Selbst verhilft! Hier steht niemand mehr dazwischen, wenn Du nach links willst, nach oben, nach unten oder geradeaus. Hier gibt es keinen Kleingeist mehr, der Dich schützen will vor – ja was denn? Dir selbst? Schmerz fühlt sich direkt als Schmerz, Angst fühlt sich direkt als Angst, ohne Angst vor sich selbst zu haben. Wut drückt sich sich selbst gemäß aus: klar und explosiv, um deutlich zu machen, was in den Ausdruck will! Freude verschenkt sich, weil sie nicht anders kann, und Liebe fließt über, weil sie sich direkt empfängt …

Die Reinheit Deiner Gefühle lässt in Dir Gewissheit darüber entstehen, was Du willst und was nicht. Hier braucht es kein Nachdenken, das Dich von Natur aus von Dir als unmittelbarem Gefühl entfremdet. Dein freier Geist lässt Dich das Unermessliche Deines Seins erkennen, das in die intimste, unverstellteste Empfindung Deiner Selbst mündet und Dich von dort heraus in folgerichtige Handlungen bringt.

Wir sind von Natur aus mit allem ausgestattet, was wir brauchen, um diesem Leben direkt, tief, liebend und offen zu begegnen und die unmittelbare Antwort darauf zu empfangen. Wir haben alle das Potenzial, als reine Resonanzkörper das unbeschreibliche Mysterium zu erleben, das wir sind, durch das wir uns bewegen und das sich selbst durch uns erforscht.

Lernen wir wieder zu sehen, zu staunen und dem Staunen zu folgen, statt uns ängstlich vor allem bewahren zu wollen, indem wir alles zu wissen glauben und uns an diesem vermeintlichen Wissen entlanghangeln. 

Hier und jetzt gibt es nur Dich und das ist alles, was es gibt. Die Bedeutung dessen zu erfahren, ist die wahre Ekstase des Seins.

In Verbundenheit, Nicole

Wenn Dich der Artikel inspiriert hat, freue ich mich sehr über den Ausdruck
Deiner Wertschätzung mittels einer Spende. Vielen Dank!

Wir denken! Wir denken darüber nach, wer wir sind, warum wir sind und was der Sinn des Lebens ist. Und erschließen uns auf diesem Weg eine Welt und ein „Ich“, die es so schlicht nicht gibt! Unsere Gedanken werden im Resonanzraum unseres Körpers auf der Ebene von Gefühlen interpretiert. So fühlen sich unsere Gedanken an. So fühlt es sich an, was wir über uns und die Welt denken! Hier werden wir über das Fallenlassen in uns selbst sprechen … Klick auf das Bild, um Dich anzumelden!

2 Kommentare

  1. Bernd Bienentreu

    Liebe Nicole,
    Gerade genieße ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf meinem Gesicht und dann noch der Hochgenuss für mich, diesen Text von dir zu lesen.
    Die wahre Extase des Seins… du schreibst ich lese. Perfekt.
    Danke für deine liebe,
    Bernd

    Antworten
    • Nicole Paskow

      Perfekt!Danke fürs Lesen, Bernd! 🙂

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.