Nichts und Niemand kann Dich glücklich machen- Bild

Die heilige Kraft des Narren- anhören

von Radical Now

Liebe ist ein Weg, der für den Verstand voller Hindernisse liegt. Liebe ist ein Fluss, der am Ende der Abwehr, alles mit sich reißt, was ihm Einhalt gebieten will. Liebe ist jene Macht, die einen Menschen von allem befreit, was ihn blockiert, was ihn aufhält, was ihn mit stockendem Motor durch sein Leben fahren lässt.

Ich liebe die Liebe. Schon immer und für immer. Sie ist es, die sich immer durchgesetzt hat in mir. Selbst, wenn ich sie zwischenzeitlich aus den Augen und dem Herzen verloren zu haben schien. Und das glaubte ich oft. Doch es war niemals so. Ich war nur auf Abwege geraten, auf Umwege, auf Wege, die mir an ihren Kreuzungen, immer wieder, einen neuen und jedes Mal viel tieferen Zugang zu ihr gewährten, als ich vorher sehen und fühlen konnte.

Und es gibt wirklich viele Irrwege in der Liebe selbst. Sie verlangt sie manchmal, sie verstellt uns den Blick voller Hindernisse, um sie doch wieder zu entdecken und in allem zu sehen, was erscheint.
Manchmal binden wir uns an Menschen, die nicht für uns bestimmt sind. Auch wenn es sich so anfühlt. Dann müssen wir Schmerzen erleben, die uns zum Aufwachen zwingen, weil wir nicht sehen wollen. Doch wer will da nicht sehen? Es ist wieder jene, in sich selbst isolierte Instanz, die glaubt Liebe finden zu können.

Doch es ist nicht möglich sie zu finden. Die einzige Möglichkeit Liebe zu erfahren, ist Liebe zu sein. Dann strömt ihr alles zu. Dann bekommt sie sich selbst als Antwort auf sich selbst. Und darin erlösen sich alle Fragen und Antworten. Doch bis dahin fällt die Antwort genau so aus, wie die Frage selbst. Sie bleibt unerfüllt. Auf beiden Seiten. Hier bleibt immer ein Fehlen und damit ein Sehnen, das um sich selbst weint.

Es ist ein Sehnen, das niemals Erfüllung will. Das in sich selbst verbleiben will, um niemals Kopf und Kragen zu riskieren, denn das wäre zu bedrohlich. Liebe heißt Öffnung und diese Öffnung bedeutet den Tod der Sehnsucht, den Tod des Mangels, den Tod der Angst, den Tod der Isolation. Und damit den Tod der egoischen Identität. Sie bedeutet die Geburt des Narren.

Die Geburt jener erneuernden Kraft, die das ewige Licht im Herzen trägt. Die Losgelöstheit von allen Fesseln der angstvollen Verwirrung, der unbelehrbaren Suche, der Selbstgefälligkeit, der eitlen Selbstspiegelung in einem anderen ohne wirkliche Berührung und Begegnung.

Natürlich heißt das nicht alles und jeden zu lieben! Beileibe nicht! Es heißt keine Angst mehr zu haben frei zu fließen in aller Unschuld und aller Natürlichkeit. Es heißt bar aller Selbstverstecke zu sein, nackt und frei im Wind der eigenen Lebendigkeit zu tanzen. Es heißt genau die Blume zu sein, die man ist – ohne Kompromisse. Und sich durch diese Kompromisslosigkeit zu spüren, ganz direkt.

Als vitale Kraft, die rein gar nichts zu verlieren hat, wenn sie sich restlos vergibt. Weil sie sich restlos hingibt an sich selbst als dieser Lebensstrom. Mit aller geistigen Kraft, mit aller sexuellen Lust, mit allem Mitgefühl, mit aller Zartheit, Süße und Stille und jeder erstaunlichen Facette des in sich selbst Einsseins …

Hier kann jede Grenze gesetzt werden, die sein muss. Hier taucht jedes „Nein“ als natürliche Antwort auf. Wo keine aufrichtige Liebe antwortet führt kein Weg weiter. Das ist fast schon simpel. Die Liebe trägt alles mit sich und in sich. Jeden Schmerz, jede Enttäuschung, jede vergebliche Hoffnung. Und sie fließt weiter ihren Fluss entlang. In sich ruhend und gewiss. Wie ein spielendes Kind, das mit den Sternen jongliert. Unerschrocken und selbstvergessen.

Wenn der Drache des Zweifels durch die Macht der Liebe bezwungen ist, von jener klaren, von allem falschen Wollen befreiten Liebe, die immer wieder auf sich selbst aufmerksam wird, dann blüht das Leben auf. Als Stille im Herzen, als heller Gesang in der Seele, als ewiger Blick, der sich im Tanz des Lebens erkennt.

Die Liebe lässt uns niemals nur eine Möglichkeit der Erfahrung. Niemals nur eine Möglichkeit der endlosen Tiefe. Dafür ist sie viel zu groß! Sie spiegelt sich unendlich in jedem Tautropfen und lässt in diesem Spiegel unzählige Universen entstehen, die sich, jedes in sich selbst hinein, endlos im ewigen Spiel des Lichtes brechen. Das Leben selbst ist unermesslich. Und so bist Du. Und so bin ich. Und so ist alles.

Wir können aufhören die emotionale Kleinheit und geistige Enge zu leben. Wenn wir zu Bewusstsein kommen. Wir können anfangen die Herrlichkeit zu entdecken, die in unseren Herzen wohnt. Ihre frei improvisierte Melodie, die ihrem ganz eigenen Rhythmus folgt. Dem Rhythmus, der uns antreibt, der uns führt, der uns schwingen lässt in dem Takt, der uns entspricht. Und kommen wir doch mal aus dem Takt, fangen wir wieder von vorne an.

Ganz neu und unbeschwert von der Vergangenheit. Nicht verschlossener sondern offener, bewusster, klarer, reifer und stärker. Wie der Narr, wie der ewige Aufbruch jedes Augenblicks, wie das heilige, ganze, sich selbst immer neu hervorbringende Leben selbst, mit dem Fahrtwind im Gesicht und der grundlosen Freude im Herzen.

In Liebe Nicole

Ein Traum von Elias - Nicole Paskow

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3 Kommentare

  1. Christine Geiler

    Für mich kann die Liebe nur erfahren werden, sie ist größer als jene Vorstellungen, die wir von ihr haben könnten, sie ist einfach, auch einfach weil ich ihr gewahr werde, ohne vorab zu wissen worin sie auftaucht. Wenn ich sie erfahre erfüllt sie mich und den umgebenden Raum.

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    • Nicole Paskow

      Liebe Christine, danke für Deinen Kommentar! 🙂 LG Nicole

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  2. Maja Walder

    Ich liebe ihn den Klaun. Immer und immer wieder entlockt er mir ein herzhaftes Lachen, in dem – augenblicklich – die ach so attraktive bunte Blase aus begehrenswerten, wissenswerten, rosigsten Zukunftsvermeintlichkeiten zerplatzt und mich unmittelbar in die Stille wirft, in die Ekstase der Nüchternheit, jetzt. So grüße ich mit einem herzlichen mups=plinus. Maja 😊

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