Der unauffindbare Ort Deiner Anwesenheit - anhören
Das Absolute, als das reine Potenzial, das es ist – und mehr kann man darüber nicht aussagen – will sich selbst im Bewusstsein erfahren. Woher ich das weiß?
Weil ich hier bin. Eine Erfahrung im Bewusstsein selbst. Ein Ausdruck des Namenlosen, der sich als Wahrnehmung erscheint. Diese Erscheinung allein ist der Beweis des Erfahrungswillens der Möglichkeit, die ich bin. Wir können auswendig lernen, was bisher in den alten Schriften geschrieben steht. Wir können bis in alle Ewigkeit wiederkäuen, dass alles Illusion ist und daher (In Wirklichkeit) nichts existiert. Wir können die Existenz als irrealen Film abtun und uns zeitlebens in uns selbst versenken und die Erscheinung des Lebens an uns vorübergehen lassen, bis wir wieder nach Hause finden.
Was wir nicht werden. Weil niemand dorthin findet. Weil es als Erfahrung nur das zu Hause gibt, was als Wahrnehmung vor sich selbst auftaucht. Statt uns also an einer zweifelhaften Nichtexistenz zu orientieren, können wir auch einfach hier sein und dieses Hiersein mit Haut und Haar erleben. Was auch immer das heißt. Rückhaltlos, bedenkenlos – hier. Uns allem stellen, was uns widerfährt und uns nicht aus der Affäre ziehen, indem wir den Schmerz, die Freude, die Lust als Illusion von uns weisen.
Hier ist dimensionslos …
Wir können das Unsagbare nur in Dualität erfahren, als und in nondualer Wahrnehmung. Und die Entdeckung dessen, was das ist, ist niemals zu Ende. Weil das reine Potenzial keine Dimension kennt. Also weder Anfang, noch Ende. Weder Tiefe, noch Oberfläche. Wir werden es niemals zu Ende beschreiben. Und das lehrt uns jene Demut, die uns in die Glückseligkeit überführt.
Das können wir entdecken! Jeden Augenblick! Und wir können, (wenn wir es können!) von hier aus entdecken, was im Bewusstsein erscheint, wenn es sich selbst in stiller Begeisterung betrachtet. Wenn es den Wellenbewegungen des Seins, das hier stattfindet, Ausdruck verleiht.
Das können wir dann, wenn wir durch die aberwitzig vielen Schichten des von uns Wahrgenommenen blicken. Bis auf den tiefstmöglichen Grund. Der keinerlei Tiefe hat. Weil er immer hier ist. Und damit dimensionslos. Weshalb wir immer bei uns selbst, als pure Anwesenheit landen, wenn wir uns betrachten. Hiersein ist kein Ort. Es gibt nur Hiersein, als alleinige Existenz. Vollkommen gleich, wie substanzlos diese Existenz ist. Denn es stimmt ja, es stimmt!
Reinheit der Qualität
Gegenwärtigkeit ist gleich der höchsten Wahrnehmung und somit ist auch Materie, als das Wahrgenommene, aus dem selben Stoff wie Gegenwärtigkeit gewebt. Das ist, was uns als Illusion der Realität präsentiert wird. Was uns nicht das Vergnügen rauben sollte, wahrzunehmen und jede Sinnlichkeit in vollkommener Hingabe zu erfahren! Denn erst in diesem Bewusstsein wird die sinnliche Erfahrung zum Vergnügen!
Erst in diesem Bewusstsein erfahren wir, was das Vergnügen im Gleichmut ist, der von innen heraus leuchtet. Das Hiersein selbst, die pure Anwesenheit, hat keine Wahl welchem Geschehen sie sich hingibt. Sie ist immer anwesend in allem, was geschieht. Und doch geschieht das, was erscheint, nicht wahllos, wie immer behauptet wird.
Der Film ändert sich, je nachdem wer zuschaut. Ist es die enge, persönliche Struktur, die aus den Augen blickt, oder ist es die Weite des Bewusstseins selbst, die sich ihrer Anwesenheit bewusst ist? Beides erschafft andere Szenarien. Und das kann uns klar werden.
Es zeigt sich, was wir jetzt wissen …
Das, was sich zeigt, ist reiner Ausdruck des jetzt und hier Gewussten. Es ist Ausdruck der momentanen Möglichkeit. Aus einem Pool der unendlichen Möglichkeiten. Und das bringt uns wieder zu uns zurück. Die Möglichkeiten des Erlebens, die wir haben, sind das Ergebnis unseres Bewusstseins für uns selbst als Anwesenheit.
Wahrnehmung ist nichts anderes, als diese Anwesenheit, die wir in uns entdecken, wenn wir auf uns selbst zurückfallen. Wenn wir den Blick vom Wahrgenommenen zurücksinken lassen in die Wahrnehmung selbst. Ich bin ein Kleid der Anwesenheit selbst. Genau, wie Du. Eine Facette, ein bunter Splitter im Farbspektrum des reinen Lichts, wie eine Blume oder ein Tier. Sich selbst als reine Wahrnehmung und zugleich als das wahrnehmende Hiersein und das Wahrgenommene zu entdecken, offenbart erst das Wunder, das sich in jedem Moment dem Staunenden zeigt. Nur hier kann die Fülle als Wirklichkeit erfahren werden.
Ob wir uns – als Aufmerksamkeit – in das Wahrgenommene werfen oder in die Wahrnehmung selbst zurücksinken – Das Ergebnis lautet immer „hier“.
Hier ist die Gottesfeier
Hier entsteht die Gottesfeier. Weil sie sich als köstliche Stille in der sie sich selbst geschieht, wiedererkennt. Im Bewusstsein über sich selbst als grenzenlose Anwesenheit, die sich in allem und als alles widerspiegelt. Wenn der Blick selbst – sieht. Der immerwährende Blick, der keinen Anfang und kein Ende kennt. Als Vereinigung von höchster Intelligenz, zartester Berührbarkeit, und purer körperlicher Energie. Es geht rein um die Entgrenzung der Wahrnehmung an diesem Nichtort, der sich hier, durch Dich erfährt. Je höher die Qualität dieser Wahrnehmung ist, umso voller und intensiver erlebt sich Lebendigkeit durch Dich.
Um diese Qualität zu verwirklichen, braucht es Deinen Mut, Dich vollständig auf Dich, als Erfahrung, einzulassen. Jenseits aller Vorerfahrungen, die Du je gemacht hast. Sinke zurück in diesen Blick, der Du bist, in dem alles erscheint, was Du als Dich selbst erfährst. Dann siehst Du, dann fühlst Du.
Dann bist Du.
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Es ist alles gesagt – es bleibt staunen und Stille. Wunderschön , liebe Nicole
“ Der neue Mensch ist schon geboren … “ Osho, Pune 1980
Und weiter … „Ich lehre einen neuen Menschen, eine neue Menschheit, ein neues Konzept in der Welt zu sein. Ich erkläre den Homo Novus. Der alte Mensch stirbt und es ist nicht länger nötig ihn am Leben zu erhalten. Der alte Mensch liegt auf dem Sterbebett: trauert nicht um ihn – helft ihm zu sterben. Denn nur durch den Tod des Alten kann das Neue geboren werden. Das Ende des Alten ist der Anfang des Neuen.
Meine Botschaft an die Menschheit ist ein neuer Mensch. Weniger als das ist nicht genug. Eine völlige Unterbrechung ist nötig, nicht nur eine Veränderung, die aus der Vergangenheit hervorgegangen ist.
Der Mensch hat bis jetzt nicht wirklich, nicht authentisch, gelebt; er hat ein Pseudo-Leben geführt. Er hat in Ungesundheit, in Krankheit, gelebt. Und es ist nicht nötig in dieser Ungesundheit zu leben – wir können das Gefängnis verlassen, denn es ist von uns selbst erschaffen worden. Wir sind im Gefängnis, weil wir uns entschieden haben im Gefängnis zu sein – weil wir geglaubt haben, dass das Gefängnis kein Gefängnis, sondern unser Zuhause ist…“ Osho
Dass wir uns entschieden haben, zweifle ich an. Weil es keine bewusste Entscheidung darin gibt, sondern nur die Erscheinung des Potenzials, das immer „so“ ist. Es folgt sich selbst…
Alle Potenziale sind präsent in ewigen jetzt.
Haben wir uns dazu entschieden im Gefängnis zu sein?
Haben wir uns dazu entschieden nur durch den Schmerz bewusst zu werden? Vielleicht ist es für uns bequem zu warten bis der Schmerz uns aufweckt?
Ein Schiff im Hafen ist sicher, aber deswegen werden keine Schiffe gebaut..
Der neue Mensch ist mutig, der neue Mensch ist ein Abenteurer.