Sein ist in allem es selbst - anhören
Solange da ein Wunsch nach Vereinigung ist, gibt es keine Vereinigung. Fällt er weg, herrscht eine Einheit, die noch nie eine Zweiheit kannte. In ihr sind die Dinge, wie sie sind und es gibt niemanden, der auch nur einen Hauch davon ändern wollte. Es gibt niemanden, der mehr oder weniger will als das, was ist. Es gibt niemanden, der… Es gibt Niemanden.
Und alles ist an seinem Platz, so wie es ist. Weil alles genau so sein kann, wie es ist. Alles geschieht von selbst. Es geschieht noch nicht einmal als Bewegung, es wird einfach gesehen. Dieses Ich ist nur sich selbst so eine große Bürde. Das Problem ist nur ein Problem, wenn es jemand zu einem Problem macht. Wenn das nicht geschieht, existiert es nicht als Problem.
Das kann man sehen.
Wenn Du siehst, das Du siehst, löst Du Dich in diesem Sehen auf und siehst, dass Du es schon die ganze Zeit warst, was hier sieht. Und dass Du schon immer alles gesehen hast und so etwas wie „das Unbewusste“ gar nicht existiert. Es ist nur eine dumme Idee von einem Verstand, der eben glaubt, dass er etwas nicht sieht. Was ja stimmt.
Eine Einheit, die schon immer war …
Der Motor kann das Auto nicht sehen, in dem er arbeitet, weil das ja auch gar nicht seine Aufgabe ist. Seine Aufgabe ist zu funktionieren. Das Auto weiß um seinen Motor, ob der Motor das mitbekommt oder nicht. Aber wenn der Motor mitbekommt, dass er das Auto ist, das sich selbst als Motor mitbekommt, dann sind Auto und Motor genau die Einheit, die sie schon immer waren.
So ist es auch mit dem Verstand (dem denkenden Geist) und dem Selbst. Was für eine herrliche Einheit diese beiden doch sind. Wenn der Verstand dem Selbst dient und das Selbst dem Verstand vertraut, dann sind sie wie Hand und Handschuh. Dann läuft der Motor …
Es lenkt sich von selbst durch das Leben in einem lebendigen Fluss, den nur der Verstand wahrnehmen kann, der vom Selbst geführt wird.
Wer verlässt sich da auf wen? Es ist ein beidseitiges Fallen oder Fließenlassen, das sich selbst als vollständig erlebt. Diese Vollständigkeit, die immer nur im Rückblick als solche gesehen werden kann (weil es den überblickenden Verstand braucht, der das Sein erkennt), ist der stumme Hinweis darauf, dass es weder einen Rückblick noch einen Augenblick, noch Zeit gibt.
Und hier endet alles.
Das Ende der „Welt“
Hier endet alles, was durch eine Wahrnehmung existiert. Und es zeigt sich das Nichtexistente jenseits der Wahrnehmung. Wie kann das möglich sein? Gibt es einen Geist ohne Grenzen? Ein Geist ohne Grenzen ist reines Wissen um sich selbst, ohne dass ein Gegenüber als Gegenüber auftaucht. Ein gedankenloses (unterschiedsloses), stilles Wissen um sich selbst. Wie eine selbstleuchtende Dunkelheit. Das ist der Tod, der in Wirklichkeit immer anwesend ist. Seine Anwesenheit (Sichtbarmachung) nennt sich Leben. Die angebliche Nichtanwesenheit von Leben nennt sich Tod.
Nur das todlose Leben fürchtet den Tod. Weil es seine eigene Nichtanwesenheit darin erwartet.
Die niemals geteilte Einheit …
Was ja stimmt. Leben und Tod sind, wenn sie als Gegensätze gesehen werden, unvereinbar. Erst die Vereinigung von Leben und Tod im Geist macht die niemals geteilte Einheit sichtbar, die beide sind. In dieser Sichtbarkeit erlischt jeder Wunsch des Lebens nach mehr oder anderem Leben. Denn vollständiges, in den Polen vereintes Sein ist das ewige Erkennen, dass es in allem rein es selbst und damit in aller und durch alle Erscheinung immer mit sich allein ist. Als Vollkommenheit. Unendlich und zeitlos. Unaussprechbar.
Und in dieser unaussprechlichen Stille erscheint es sich in lauter verschieden schillernden Spiegeln, die um das unsagbare, selbstwissende Antlitz wissen, das sie widerspiegeln. Selbst wenn sie es nicht wissen. Es ist schön zu sehen, wie tief und selig das Schweigen ist …
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„Und hier ist meine Erfahrung, dass die Leichtigkeit des Seins auf diesem Weg, sozusagen als Nebenprodukt, ins Erleben tritt. So nebenbei. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erforschung dieser Erfahrung, die das Leben ist.
Im letzteren Fall ist man bereit so weit zu gehen, kein Problem mehr zu sehen. Wenn man dafür erfährt, was das alles hier soll. Und im Loslassen, das deshalb geschieht, weil man nicht festhält, zeigt sich einfach alles.“
Genau. Ja, so ist es. Liebe Nicole, Deine Worte lösen in mir Resonanzen aus.
Ich erfahre Resonanz in mir wenn mich Worte erreichen, die in unmittelbarer Erfahrung ausgesprochen oder geschrieben werden. Eine Schwingung, die in mir vorhanden ist und die in der gleichen Frequenz schwingt wird angeregt . Diese Schwingung in mir kann unterhalb meines Wahrnehmungsbereichs liegen und wird durch die Anregung so weit verstärkt, dass sie in mein Bewusstsein tritt. Eine Resonanz löst bei mir sowohl euphorische Gefühle als auch einen Energieschub aus. Ich fühle mich lebendig.
Was ist für mich die Erfahrung der Leichtigkeit des Seins. Wenn ich mit in Resonanz mit dem Leben fühle. Das kann sowohl die unmittelbare Wahrnehmung von Schönheit sein in der Natur, in der Musik, in den Augen eines geliebten Menschen. Resonanz kann für mich auch sein, das Gefühl in einer bedrohlichen Krankheit oder Lebenssituation mich getragen zu fühlen. Die unerschütterliche Gewissheit, dass mich die Existenz liebt. Es ist jenseits meines Vorstellungsvermögens, dass mir die Existenz etwas Böses zufügen will. Ich darf Herausforderungen annehmen, die mir Tiefe geben und Substanz. Nach dem Durchstehen eines bedrohlichen Gefühls ist es die Erleichterung: Ich habe Glück gehabt. Glücklich Sein ist der Weg zu mir selbst. Ich selbst bin der Weg und ich selbst bin das Ankommen im Jetzt.
Was kann ich tun? Wer kann etwas tun? Gibt es überhaupt etwas zu tun? Kann ich etwas tun für mein Aufwachen? — Einfach Da sein, jetzt alles fühlen, immer wieder. Bei meinem Tun im Alltag, jeden Atemzug, jeden Geruch, jede Berührung wirklich fühlen, jeden Geschmack auskosten. Gedanken sind da werden wahrgenommen und entschwinden. Ich kann mich dazu entscheiden meinen Gedanken zu folgen, oder sie weiter ziehen zu lassen. Viele Stunden nachts in der Natur wirklich da sein, wirklich gehen, fühlen, nichts denken… Es ist wie schwimmen lernen, den Kopf über Wasser halten immer und immer wieder. Der Nebel verschwindet. Es gibt nichts Wichtigeres in meinem Leben. Ich probiere es einfach aus und ich erlebe was mit mir passiert.
Etwas Tröstliches für unsere Zeit
… This earth can be a splendor, a magic, a miracle.
Our hands have that touch – it is just that we have never tried it.
Man has never given a chance to his own potential to grow, to blossom, to bring fulfillment, contentment, to shower the whole earth with flowers, to fill the whole earth with fragrance.
To me, that fragrance is godliness.
The new man will not worship a God as a creator of the world; the new man will create God as a fragrance, as beauty, as love, as truth.
Up to now God has been the creator; for the new man, man will be the creator, and God is going to be the created.
We can create godliness – it is within our hands.
That’s why I say the new man is the greatest revolution that has ever happened in the world.
And there is no way to avoid it because the old man is determined to die, determined, committed to commit suicide.
Let him die peacefully.
Those who have a rebellious spirit should just disconnect themselves, and they will be the saviors, they will create a Noah’s ark, they will be the beginning of a new world.
And because we have known the old world and its miseries, we can avoid all those miseries, we can avoid all those jealousies, all those angers, all those wars, all those destructive tendencies…
We can go through a total transformation: we can create innocent people, loving people, people who breathe in freedom, people who help each other to be free.
We can create nourishment for everybody to be dignified, to be respected – not according to some ideals and values, but just as he is.
The new man is going to be the very salt of the earth.
🌹Osho🌹
The Golden Future
Vielen Dank, lieber Johannes, für das Teilen Deiner Gedanken! 🙂