Radical Inspiration

Hier findest Du Inspirationen von Menschen, die mich geistig und emotional berühren. Manche sind  Teilnehmer/innen  meiner Online Gruppen, manche fische ich aus den Sozialen Medien, manche haben mir geschrieben …

Aufbruch und Freiheit

Alles ist verziehen und der Weg sei gesegnet. Mein Blick geht nach vorn. Ich kann nur frei sein, wenn ich das Alte entlasse.

Und das Neue fordert seinen Tribut: Meine volle Kraft und Aufmerksamkeit, die ich nur geben kann, wenn ich nicht mehr hänge an dem, was mich früher beengte und band.

Mein neues Ich ist klar und frei, nimmt seinen Platz ein und lässt sich nicht mehr beirren.

Für manch einen ist das unbequem. Doch für die, die mich auf meinem Weg begleiten, ist dieser Wandel ein Grund zur Freude.

Denn nur, wenn wir gemeinsam größer werden und uns sehen als die, die wir wirklich sind, wachsen wir in neue Welten hinein. Und durch uns fließt der Segen der göttlichen Kraft.

Im Lichte meines Angesichts

Ich schreibe dies
für mich
an mich
und sende es hinaus
in meine Welt
denn
es gibt nur
ein Ich
und ich erlebe immer nur
mich selbst
und die Welt
die ich erfahre
tanzt in tausend Spiegeln
im Lichte
meines Angesichts.

Tagtraum

Ich bin ein Baum geworden.
Da stehe ich,
ruhig und stabil .
Die raschelnden Blätter im Wind .
Kühle Erde, die um meine Wurzeln sich legt.

Ich gebe und empfange, hier.
Die Vögel kommen, wie Gedanken.
Immer wieder,
verweilen, tun ihr Werk und
ziehen weiter.
Ein Mensch lehnt sich an meinen Stamm.
Käfer und Würmer berühren mich sanft .
Verstecken sich bei mir.

Ich bleibe ruhig, gebe und empfange.
Verbunden mit allem,
ein Leben lang…

Rumis Blick

Meine Taschen sind leer,
und mein Königreich ist überall.

Rumis Blick trifft mich
an diesem ortlosen Ort,
der in mir erscheint.

Ich sehe die Fülle und Leere,
ich bin Raum und jede Form darin,
alle Grenzen werden
davongewaschen.

Wohin ich sehe, bin ich
und wo ich bin, sehe ich. 

Aufgelöst

Durch Deine Augen
sehe ich die Welt wie sie ist:

Prall und lustvoll, an sich selbst hingegeben.

Alles ist erlaubt, selbst Schmerz und Tod.
Alles ist erwünscht

in jeder Form in jedem Maß.
In Deiner Güte wird das Schwache stark.

Als Korrektur durch Liebe.

Ich bin die Schöpfung der Welt
und auch ihr Untergang.
Im Kommen und Gehen der Lust

schwingt der Atem des Lebens.

Als unsagbares Nachtgebet
und Farben des Lichts.
In Dir finde ich zu mir, ganz aufgelöst in Deiner Kraft und Deinem Willen.

Was die Nacht verspricht

Was die Nacht verspricht
Mit dunklem Mund will mir die Nacht
den Stein vom Herzen küssen.
Was mich bedrängt und traurig macht
wird sich ihr beugen müssen.
Ihr Mantel schmiegt sich weich um mich,
tiefschwarz wie Ruß und Kohle,
und eine Stille öffnet sich
damit ich Atem hole.
Wie Balsam liegt die Dunkelheit
auf meinen tiefen Wunden,
als wäre nicht, was man nicht sieht.
Endlich darf ich gesunden,
mich träumen lassen, da das Licht
des Mondes sich verschüttet.
Ich werde, was die Nacht verspricht
und was der Tag erbittet.

Spiel der Farben

Faszinierend, wie Farbe Spiele spielt,
Wenn sie Falten schlagend und Wellen,
Sich windet, vom Dunklen
nach dem Hellen.
Rasch oder sanft der Übergang ist ineinander, teils sich Kontraste jagen,
teils Nuancen sich vertragen.
So läuft trübes Schwarz in tiefes Blau,
reines Weiß folgt tristem Grau.
Schwer zu sagen, wer das Spiel beginnt
und wer farbig es nur weiterspinnt.

Frühling

Blauer Himmel.

Die Vögel entstarren durch ihr Singen die Verkrampfungen der Winterkälte.
Es riecht nach Frost.
Im Hintergrund Dreivierteltakt
aus dem Klassiksender.
Morgenstimmung hatte
Herrn Grieg inspiriert.
Krieg ich genug?
Löst die Musik mein angespannt sein
und lässt die Zellen schwingen?
Fühle mich etwas traumatisiert.
Rückhaltlos im Dampfkochtopf.
Alles will befreit werden.
Schreit nach Ablösung,
Auflösung, Erlösung.
Oh Frühling, Du.
Wie ausgezehrt sind wir.

Unberührt

Ein Maschendrahtzaun zerteilt
das Feld dahinter in kleine Kästchen, 
ohne das Feld zu zerteilen.

Alles, was scheint, ist nur eine Illusion.

Alles, was erscheint, erscheint nur so, 
wie ich es sehe.

Ich sehe den Zaun und das unberührte
Feld dahinter.

Passivität

Meine Passivität ist erlaubt.
Erwünscht das Lassen.
Erlebt das Verlassen.
Ertragen die Aktivität.
Getragen die Passivität.

Tragen lassen von dem was vorbeikommt.
Sänfte wie Krücke,
Waldfuchs wie Kakerlake.
Es kommt wie es bleibt.

Halte die Freigabetaste gedrückt.
Der Puls macht die Musik.
Lass dich.
Lass dich bewegen
selbst im Nichts.

Passiv! Passiv sein.
In mir den Innenraum lassen.
Unverändert passiv
finde was du erlebst.
Das Empfinden erreicht dich,
du musst gar nichts erreichen.

{

Poesie ist der letzte Schleier, der mich
von mir selbst trennt. Darunter bin ich nackt.
Als Licht in der Dunkelheit.

– Nicole Paskow